Freitag, Mai 13, 2005

„GQ“ BERICHTET ÜBER „AUFSTAND“ DER MASKULISTEN

Die auf stilvolle Männer ausgerichtete Zeitschrift GQ (Gentlemen´s Quarterly) berichtet in einem aktuellen Artikel ausführlich über Männerrechtler im Kampf für die wahre Gleichberechtigung. Das „vom Feminismus verzerrte Gesellschaftsbild“ wird in diesem Beitrag ebenso erwähnt wie die vorherrschenden sexistischen Klischees gegen Männer (etwa als „vertrottelt und gewalttätig“), die Abzocke bei der Scheidung, die kürzere Lebenserwartung und die fehlende Unterstützung von Männeranliegen in der Politik. „Der Maskulist“ wird als Internet-Empfehlung ebenso genannt wie “Sind Frauen bessere Menschen?“ als Buchtipp. Zutreffend heißt es, dass ich in meinem Werk Besonnenheit und ein kritisches Hinterfragen eingeschliffener Denkweisen fordere: „Nach 30 Jahren einseitiger Konzentration auf die Frauen sind die Männerrechte eine wichtige Herausforderung für unsere Gesellschaft und der längst überfällige zweite Schritt, um den Geschlechterkonflikt endlich zu überwinden.“

Ein wenig irritiert hat mich lediglich, dass man dem Autor des Artikels die mangelnde Unsicherheit anmerkt, nicht zu eindeutig Stellung beziehen zu wollen. So bleibt er stilistisch häufig auf einer Ebene, die als doppeldeutige Ironie verstanden werden kann - oder auch nicht. Das obligatorische Zugeständnis an die feministische politische Korrektheit „Noch dazu ist die Gleichstellung von Frau und Mann in vielen Bereichen bei weitem nicht abgeschlossen.“ bleibt ohne Beleg. Wirklich unglücklich geriet aber nur der Satz „Schon die Schule verlässt (der Mann) im Durchschnitt wesentlich dümmer als sein fleißiges weibliches Gegenstück.“, weil hier die längst allgemein diskutierten Benachteiligungen von Jungen im Schulunterricht in keiner Weise reflektiert werden. Als die Jungen in der Schule besser abschnitten, diente das als Beleg für die angebliche empörende Benachteiligung von Mädchen, jetzt da die Mädchen vorne liegen, heißt es, sie seien eben fleißiger als die wesentlich dümmeren Jungs. Das Klischee der von Natur aus überlegenen Frau, die ihre Genialität nur wegen patriarchaler Unterdrückung nicht ausleben konnte, scheint aus unseren Köpfen nur schwer zu weichen.

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