Freitag, November 02, 2007

In eigener Sache: "Der Fall Eva Herman. Hexenjagd in den Medien" erscheint nächste Woche

Passend zur aktuellen Ausgabe der liberalen Zeitschrift "eigentümlich frei", die sich schwerpunktmäßig der einseitigen und verzerrenden Berichterstattung über Eva Herman widmet, erscheint in der zum selben Verlag gehörenden Buchreihe meine Medienanalyse zu diesem Thema. Darin führe ich unter anderem mein Hintergrundwissen über den Umgang unserer Medien mit Feminismuskritik sowie über den typischen Ablauf von Medienskandalen zusammen. (Siehe zu letzerem mein Buch "Warum Hohmann geht und Friedman bleibt".) "Der Fall Eva Herman" ist mit einer Startauflage von 3000 Exemplaren bereits jetzt im Verzeichnis lieferbarer Bücher gelistet und in jeder Buchhandlung vorbestellbar. Auch bei Amazon dürfte es bald erhältlich sein.

Der Klappentext des 192 Seiten dicken Buches lautet:

Mehrfach wurde Eva Herman zur beliebtesten Moderatorin Deutschlands gewählt. Nachdem sie aber im Frühjahr 2006 die Erfolge der feministischen Bewegung infrage stellte, lancierte "Emma"-Chefin Alice Schwarzer eine Kampagne, um Herman aus der "Tagesschau" zu entfernen. Anderthalb Jahre später, nach einem inquisitorischen TV-Tribunal bei Johannes B. Kerner, titelt die "Bild"-Zeitung "Ist Eva Herman braun oder nur doof?", auf den Seiten des "Focus" heißt es, "dass man an ihre Bücher sofort mit dem Feuerzeug dran möchte", und der "Neuen Zürcher Zeitung" zufolge ist Eva Herman mittlerweile die "meistgehasste Frau Deutschlands". Wie kam es zu dieser rasanten Hexenjagd? Und was darf man im Deutschland 2007 eigentlich noch sagen, ohne sich in Gefahr zu begeben? In einer erschütternden Medienanalyse zeigt der liberale Journalist Arne Hoffmann, welche Entwicklung hier stattgefunden hat. Gleichzeitig ist dieses Buch ein flammender Appell für mehr Meinungsfreiheit in unserer Gesellschaft, ein Appell, der weit über das Thema "Eva Herman" hinausreicht.


Ein Auszug aus dem Vorwort:

(...) Geschlechterpolitisch haben die Eva-Herman-Fraktion und die Männerrechtler ganz unterschiedliche Konzepte – die ich insbesondere in "Männerbeben" näher vorstelle –, und ich halte unsere für schon ein wenig moderner und sinnvoller. Leider sieht die geschlechterpolitische Debatte in den deutschen Medien so aus, dass nur über die unterschiedlichen Rollenentwürfe von Frauen gesprochen wird – Eva Herman hier, Alice Schwarzer da – und man von uns Männern offenbar erwartet, bei demjenigen Modell den Erfüllungsgehilfen zu spielen, das sich letztlich durchsetzt.

Allerdings bin ich auch ein Liberaler, eher linksliberal, um genau zu sein – wobei für mich Unterscheidungen zwischen "links" und "rechts" allerdings weniger von Bedeutung sind als Unterscheidungen nach den Kategorien wahr/unwahr, richtig/falsch, frei/unfrei, gewaltsam/gewaltlos und fair/unfair. Insofern habe ich die Art, wie mit Eva Herman und ihrer Meinung von Anfang an umgegangen wurde, mit immer größerem Unbehagen verfolgt. Wie für viele andere war auch für mich die Kerner-Talkshow der absurde Höhepunkt.

(...) Was erwartet Sie nun also auf den folgenden Seiten? Im ersten Kapitel werde ich ein paar Hintergründe zu dieser Debatte erläutern, über die man sich einfach im klaren sein muss, um zu verstehen, warum sie derart hysterisch geführt wird. Kapitel zwei zeichnet nach, wie sich die Kampagne gegen Eva Herman im Lauf von anderthalb Jahren immer weiter hochschraubte. Im dritten Kapitel schildere und kommentiere ich detailliert den Ablauf der Kerner-Sendung, was ja offenbar nötig ist, nachdem viele Journalisten und Nicht-Journalisten darüber geschrieben haben, obwohl sie die Sendung offensichtlich gar nicht gesehen hatten. ("Bei Kerner lobte sie Hitlers Autobahn" ...) Das darauf folgende Kapitel stellt in analytischer Weise die machmal sehr guten, oft aber auch sehr fragwürdigen Medienreaktionen auf die Sendung zusammen. Und im Abschlusskapitel werde ich mich einigen grundsätzlichen Fragen widmen, was diese und andere Medienkampagnen angeht.


Wie der FOCUS der letzten Woche berichtete (siehe zusammenfassend hier), untersuchte der Sozialwissenschaftler Ronald Grossarth-Maticek die Kerner-Talkshow mit einem Forschungskonzept, mit dem man die NS-Lastigkeit von Menschen nachweisen könne. Kerner und seine Gäste außer Eva Herman erhalten hier einen extrem hohen Wert, der laut Grossarth-Maticek "knapp unter dem Durchschnitt von Altnazis liegt." Insofern überrascht die enorme Welle der Empörung bei vielen Medienkonsumenten nicht. Für viele von ihnen war diese Talkshow offenbar nur der Tropfen, der das Fass eines allgemeinen Unmut über unsere Medien zum Überlaufen brachte.

Gut 20.000 Beiträge kamen in den letzten drei Wochen allein im Internetforum des ZDF zusammen, wo die Debatte noch immer wogt. Es gab die ersten kleinen "Mahnwachen" vor den Fernsehstudios und einzelne Protestler trafen sich bereits mit dem ZDF-Programmdirektor Dr. Thomas Bellut. Sie berichten, dass das ZDF ganze Ordner voller empörter Leserzuschriften erhalten habe, "mehr als nach dem 11. September". Während Bellut in einem aktuellen Interview erklärt, er fände Kerners Verhalten "nach wie vor sehr richtig", entstehen derzeit in Form einer medialen Graswurzelrevolution immer neue Websites und Foren, die "ein Stück Demokratie zurückholen" sollen. Diese wichtige und hochkontroverse Debatte möchte ich mit "Der Fall Eva Herman" analytisch unterstützen.

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