Freitag, März 07, 2008

Der WDR fragt: "Brauchen wir einen Weltmännertag?"

Nachtrag vom 3. November 2008: Da gerade die halbe Wikipedia auf diesen Eintrag zugreift: Den aktuellsten Artikel dieses Blogs zum Weltmännertag, nämlich den von heute, finden Sie hier.

Der WDR verfügt über eine Intendantin, eine Rundfunkdirektorin, eine Frauenbeauftragte, ein Frauenförderprogramm und zwei ausdrückliche Frauensendungen. Da freut es einen doch, dass zumindest im "WDR5-Tagesgespräch" der Moderator Thomas Koch den Tag vor dem internationalen Tag der Frau, also heute, mal eben zum "Weltmännertag" erklärte. Als Studiogast eingeladen ist der Soziologe Hans-Joachim Lenz. Er sagt sehr deutliche Worte dazu, was bei der staatlichen Geschlechterpolitik schief läuft und wo er noch Schwächen der Männerbewegung sieht.

So macht der WDR selbst auf seine Sendung aufmerksam:

Starker Allein-Ernährer, der die Familie beschützt, erfolgreich im Job und selten zu Hause - oder sensibler Softie, der die Wohnung saugt, seiner Partnerin aufs Wort gehorcht und in Kauf nimmt, von seinen Freunden als "Frauen-Versteher" verspottet zu werden: Das sind Klischees, doch sie beschreiben unterschiedliche Pole des Rollenkorsetts, in das sich viele Männer eingeschnürt fühlen. Die Emanzipationsbewegung der Frauen hat die Gesellschaft verändert, und zunehmend fordern nun auch Männer ihre Chancen zur Selbstverwirklichung ein. Die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf beispielsweise, so sagen sie, sei viel zu lange als Frauenthema missverstanden worden. Männer fordern die Hälfte eines Lebensbereiches, der bisher vor allem den Frauen zugewiesen wurde.

Was denken Sie: Brauchen wir einen Weltmännertag? Was sollten Männer an einem solchen symbolischen Datum fordern? Aus welchem Rollenkorsett müssten Männer befreit werden - oder sich selbst befreien?


Hier kann man sich eine Aufzeichnung der Sendung übers Internet anhören. Mir hat sie ausgesprochen gut gefallen.

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