Mittwoch, Juli 29, 2009

Flatrate-Bordelle geschlossen, Menschenwürde geschützt – Frauen obdachlos

Das Bordell ist zu, die Prostituierten aber sind nicht nur arbeits-, sondern auch wohnungslos. In Fellbach bei Stuttgart haben 80 Huren die Nacht zu Dienstag – in Decken gehüllt – im Freien verbracht. Sie mussten auf der Straße übernachten, eine entwürdigende Situation für die Frauen. Ein Polizeisprecher sagte, vermutlich hätten die Frauen sonst in dem Großbordell übernachtet.

Der Hintergrund der Razzien sind aber offenbar weder Hygienemängel noch Steuerdelikte, sondern das politische Ziel, sogenannte Flatrate-Bordelle zu schließen. (…) Um das Entstehen von Flatrate-Bordellen zu verhindern, reichten die legalen Möglichkeiten derzeit nicht aus, klagte CDU-Politiker Palm. Auch die Schwesterpartei CSU forderte Gesetzesverschärfungen. „Das zeigt mir, dass die Razzia nicht wegen der Steuern und Sozialabgaben stattfand, sondern politisch motiviert war“, sagt Stephanie Klee, selbst Prostituierte und Sprecherin des Bundesverbands für sexuelle Dienstleistungen. Kirchen und Bürgerinitiativen hätten so lange Druck gemacht, dass mit dem Thema nun in den Wahlkampf gezogen werde.


Der "Tagesspiegel" berichtet.

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