Dienstag, November 13, 2012

Beschneidung: Linke legen alternativen Gesetzentwurf vor

Politikerinnen aus drei linken Parteien – Marlene Rupprecht (SPD), Katja Dörner (Bündnis 90/Die Grünen) und Diana Golze (Die Linke) haben einen alternativen Gesetzentwurf zur Genitalverstümmelung von Jungen vorgelegt, der diese Prozedur nur in engen Grenzen erlauben soll. In einer begleitenden Pressemitteilung heißt es unter anderem:

Die Beschneidung ist ein schmerzvoller und mit Risiken behafteter chirurgischer Eingriff. Die irreversible Entfernung des hochsensiblen, erogenen und funktional wichtigen Körperteils hat dauerhafte physische, psychische und sexuelle Auswirkungen. Wir sind daher zu der Auffassung gelangt, dass ein derart schwerwiegender Eingriff in die körperliche Unversehrtheit des Kindes nur mit dessen ausdrücklicher Einwilligung vorgenommen werden darf. Voraussetzung dafür ist die Vollendung des 14. Lebensjahres und die Einsichts- und Urteilsfähigkeit des betroffenen Kindes. Die Beschneidung muss darüber hinaus nach den Regeln der ärztlichen Kunst von einer Ärztin oder einem Arzt mit der Befähigung zum Facharzt für Kinderchirurgie/Urologie erfolgen.


Die Erfolgsaussichten dieses alternativen Gesetzesentwurfs dürften gering sein. Der von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf, der die Genitalverstümmelung bei Jungen ohne solche Auflagen ermöglichen soll, nahm bereits Anfang November die erste Hürde im Bundesrat. Einwendungen gegen die Regelung fanden dort keine Mehrheit.

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