Dienstag, März 19, 2013

Buch zur Affäre Gustl Mollath angekündigt

Da wir heute ohnehin beim Thema Falschbeschuldigungen sind: Gerade erreichte mich eine Pressemitteilung von einem meiner Verlage, Droemer Knaur. Dort erscheint im Juni dieses Jahres das Buch "Die Affäre Mollath – Der Mann, der zu viel wusste" von Uwe Ritzer und Olaf Przybilla. Mollath war wegen gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung gegen seine frühere Ehefrau verurteilt und als gemeingefährlich eingestuft worden, worauf er in der Psychiatrie landete - zumal er behauptete, dass seine Ehefrau sei in ein komplexes System der Schwarzgeldverschiebung verwickelt sei. Nähere Untersuchungen, als sie der deutschen Justiz möglich waren, ergaben jedoch, dass entgegen sämtlicher bekannter Naturgesetze nicht der Mann das Monstrum und die Frau die verfolgte Unschuld war, sondern einmal mehr das bekannte Opfer-Abo seine Macht zeigte. (Von der Seite krakeelen Dortmunder Sprachwarte: "Aber das darf man doch nicht sagen, und wenn's zehnmal stimmt!!") Höchste Zeit, diesen Fall in Gänze aufzuarbeiten. In der Pressemitteilung meines Verlages heißt es dazu:

Seit sieben Jahren sitzt Gustl Mollath in der geschlossenen Psychiatrie. Jahrelang wurden Schwarzgeldvorwürfe, die er gegen Mitarbeiter der HypoVereinsbank erhoben hatte, als krankhafte Hirngespinste abgetan. Doch sie erwiesen sich im Kern als wahr. Nun hat neben seinem Verteidiger auch die Staatsanwaltschaft Regensburg ein Wiederaufnahmeverfahren beantragt – ein in der modernen Rechtsgeschichte Bayerns einmaliger Fall.

Stück für Stück haben Uwe Ritzer und Olaf Przybilla, beide Journalisten der Süddeutschen Zeitung, in den vergangenen Monaten schwere Ungereimtheiten und Fehler in diesem Fall offengelegt, seit ihnen ein geheimer Untersuchungsbericht der Hypovereinsbank zugespielt wurde. Dieser belegte, dass die Vorwürfe Mollaths gegen seine Frau durchaus begründet waren.

Die beispiellose Affäre hat die investigativen Journalisten nicht losgelassen. Ihr Buch deckt die skandalösen Intrigen und Versäumnisse auf. Denn: Was Gustl Mollath geschehen ist, könnte jedem passieren.


Jedem? Von Fällen, wo eine Frau Opfer dieses Mechanismus geworden ist, habe ich noch nichts gehört.

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