Montag, Januar 27, 2014

Plädoyer für einen liberalen Maskulismus

Der Blogger "Wie man in den Wald" hat gestern Abend ein "Plädoyer für einen liberalen Maskulismus" vorgelegt, aus dem ich gerne so ausführlich zitieren würde, dass es mit den Grenzen des Zitatrechts eigentlich nichts mehr zu tun hat. Bei Unzufriedenheit über die Länge des Zitats bitte ich um eine Info per Mail, dann kürze ich entsprechend:

Ein halbes Jahrhundert lang lebten wir Männer mit einem Versprechen. Wenn Frauen die gleichen Möglichkeiten haben, werden sie auch den gleichen Beitrag leisten. Also wurden Schulen, Universitäten und Unternehmen geöffnet. Mit der Zeit würden Frauen ebenso wie Männer schwierige technische Studien wählen und anstrengende Berufswege einschlagen. Diese Erwartung wurde nicht erfüllt. Frauen studieren, aber sie studieren nicht Technik, sondern Sprachen und sie arbeiten nur mehr mit halbem Einsatz, sobald das erste Kind da ist. Oft stellen sie auch ihre Karrierepläne schon vor dem ersten Kind ein und vertrauen auf die Versorgerqualitäten ihrer Ehemänner.

Das hätte uns Männer trotzdem nicht vom Anspruch auf absolute Gleichberechtigung abgebracht. Es muß ja auch nicht jeder Mann Technik studieren oder Karriere machen, dachten wir. Also sollen Frauen auch dann die gleichen Wahlmöglichkeiten behalten, wenn sie nicht die gleiche Wahl treffen. Aber dann ist etwas für uns Schockierendes passiert: Die Gleichberechtigung wurde wieder fundamental in Frage gestellt. Von den Frauen. Angesichts ungleicher Ergebnisse forderten sie die längst überwunden geglaubte ungleiche Behandlung zurück. Aus der Forderung nach Gleichberechtigung wurde die Forderung nach Gleichstellung durch Frauenbevorzugung.

Wobei man natürlich differenzieren muß. Bei weitem nicht alle Frauen stehen hinter der Abschaffung der Gleichberechtigung durch die Hintertür der Gleichstellung. Viele Frauen (und manche Männer) argumentieren durchaus ernsthaft, daß der wahre Feminismus die Gleichbehandlung aller Menschen zum Ziel habe. Der Differenzfeminismus, der die Ungleichheit von Männern und Frauen betont, sei nur eine derzeit leider sehr dominante Strömung und die Quotenforderungen widersprächen den ursprünglichen feministischen Zielen. Auch das würde ich gerne glauben. Aber auch das hält einer genaueren Überprüfung nicht stand.

Falls es den "wahren" Gleichberechtigungsfeminismus jemals gegeben hat, ist er jedenfalls nicht historisch relevant geworden. Keine der mittlerweile vier Wellen der Frauenbewegung hat Gleichberechtigung tatsächlich als gleiche Rechte und Pflichten für Frauen und Männer vertreten. Jede Phase der Frauenbewegung hat auf ihre eigene Weise Frauenrechte und Männerpflichten ausgebaut, während Frauenpflichten und Männerrechte abgeschafft wurden.

(...) Anspruch und Wirklichkeit des Feminismus widersprechen einander von Grund auf. Wobei die feministische Theorie, auf die ich jetzt nicht im Detail eingehe, auch in sich durchgehend widersprüchlich ist. Die Praxis ist hingegen bemerkenswert konsistent. Seit über einem Jahrhundert hat die Frauenbewegung kein einziges Mal die Abschaffung eines Frauenprivilegs unterstützt. Auch dann nicht, wenn das Privileg offensichtlich im Widerspruch zu angeblichen feministischen Zielen gestanden ist. Niemand hat Frauen davon abgehalten, aktiv für die Gleichstellung der Väter auf die Straße zu gehen. So wie sich ja auch Männer aktiv für das Wahlrecht der Frauen eingesetzt haben. Niemand hat Frauen davon abgehalten, für die Abschaffung der Wehrpflicht für Männer auf die Straße zu gehen. Oder aus Gründen der Glaubwürdigkeit Männerquoten für frauendominierte Berufe zu fordern. Nichts davon ist passiert. Die Frauenbewegung hat sich immer nur für den eigenen Vorteil eingesetzt. Gleichberechtigung wurde nur so lange als Argument verwendet, so lange es Frauen Vorteile gebracht hat.


Was also schlägt der Autor stattdessen als Grundlage für einen "liberalen Maskulismus" vor? Das erfährt man hier.

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