Samstag, Juni 28, 2014

Lesermail (Martin Rosowski)

Ein Leser schreibt mir zu dem Auftritt von Martin Rosowski, Vorsitzender des Bundesforums Männer, über den Hadmut Danisch dieser Tage berichtet hatte, und dabei insbesondere zu Rosowskis Häme gegen männliche "Verlierer" oder "Loser" in unserer Gesellschaft (immer vorausgesetzt Hadmut Danischs Darstellung ist korrekt, was ich persönlich nicht bezweifle):

Wir, die Männerrechtsbewegung, sollten uns NICHT von "Losern" abzugrenzen versuchen. Denn sonst legitimieren wir die Berechtigung feministischer Annahmen implizit. Warum sollten schwache Männer, wütende und solche in schwierigen Lebensphasen ihren Frust und ihr Leid nicht klar bebennen und auch "jammern" dürfen - und wir ihnen nicht helfen oder selber dazugehören?


Zwar nehme ich an, dass Rosowski mit dieser Polemik nur Stimmung schüren wollte. Trotzdem verwundert es für jemanden, der eine führende Persönlichkeit in der Evangelischen Kirche darstellt, dass er sich mit seiner demonstrativen Abneigung gegen "Verlierer" derart weit vom christlichen Menschenbild entfernt. Gut, Martin Rosowski gehört sicher zu den Gewinnlern, wenn er und sein Bundesforum für ein praktisch komplett ausbleibendes Engagement für Männer Hunderttausende an Steuergeldern einsacken kann. Da hat man für die männlichen "Verlierer" wohl nur noch Hohn und Verachtung übrig.

Die Männerrechtsbewegung wird sich allerdings in der Tat auch weiterhin um die Verlierer kümmern: die Obdachlosen, die Selbstmordgefährdeten, die entrechteten Väter, die Opfer häuslicher und sexueller Gewalt sowie furchtbaren Menschenrechtsverletzungen in vielen Ländern dieser Welt. Damit erledigen wir unentgeltlich den Job, für den eigentlich das Bundesforum Männer üppig honoriert wird. Wenn Martin Rosowski dieses Engagement nur in seiner bekannten Bräsigkeit verächtlich machen kann, dann sei das eben so.

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