Dienstag, Oktober 27, 2015

Vermischtes vom 27. Oktober 2015

Der gestern auch auf Genderama veröffentlichte Beitrag von Milo Yannopoulos über die mangelnde Finanzierung von Cassie Jayes Dokumentation über die Männerrechtsbewegung scheint viele Menschen aufgerüttelt zu haben. Sprach Yannopoulos gestern noch davon, dass von den angepeilten 97.000 Dollar erst 26.000 Dollar an Spenden akquiriert werden konnten, ist dieser Betrag heute bereits auf über 75.000 Dollar angestiegen. Damit hat sich, nachdem die Spendenakquise in den ersten 14 Tagen nur lau lief, die gesammelte Summe binnen eines Tages fast verdreifacht. Dem Film waren Zuschüsse aus dem feministischen Spektrum versagt gebieben, weil er nicht die gewünschte Schmähkritik an der Männerbewegung darstellte.

Apropos feministische Schmähkritik: Dass in Deutschland zum Beispiel die Zahl rechtsradikaler Straftaten gegen Flüchtlingsheime dieses Jahr massiv angestiegen ist, ging durch etliche Medien. Dem unbenommen hat die Fantifa (feministische Antifa) in Frankfurt Muße genug, sich einem ganz anderen Gegner zu widmen: der Pick-up-Szene. Dabei findet sich in der Zeitschrift "Isopot" des Wintersemesters 2015/2016 der namentlich nur mit fantifa.frankfurt gekennzeichnete Beitrag "Pick-up-Artist im öffentlichen Raum – whose streets ..?", der folgende Passage über die modernen "Verführungskünstler" enthält:

Sie tun dies u.a. in Büchern und Zeitungsartikeln, aber in Maximilian Pütz‘ Fall auch, indem sie sich mit antifeministischen Parteien und politischen Gruppen vernetzen. Der Leiter der Frankfurter Casanova Coaching Agentur ist bspw. Autor des Buches Das Gesetz der Eroberung: Perfekte Strategien, wie Sie jede Frau verführen, was er gemeinsam mit dem antizionistischen Antifeministen Arne Hoffmann schrieb. Letzterer ist u.a. Begründer der Männerrechtsbewegung MANNdat, die gute Kontakte zur antisemitischen Zeitschrift deutscher Patriot*innen Junge Freiheit pflegt. MANNdat hält das ungleiche Lohnverhältnis zwischen Frauen* und Männern* sowie "häusliche Gewalt" für einen "feministischen Mythos".


Für jeden Stammleser dieses Blogs ist der zitierte Absatz derart bizarr, dass ich ihn nur wegen seiner bemerkenswerten Kuriosität blogge. Wenn es einen Wettbewerb gäbe, wer in so wenig Sätzen wie möglich so viele Falschbehauptungen wie möglich unterbringen kann, läge dieser Absatz weit vorne: Ich bin so wenig "Antizionist" wie jeder andere, der findet, dass man das Vorgehen der israelischen Regierung und des israelischen Militärs kritisieren darf. Ich bin kein Gründungsmitglied von MANNdat. Die "guten Kontakte" von MANNdat zur Jungen Freiheit bestehen darin, dass ein ehemaliger Vorsitzender MANNdats dem Blatt vor sieben Jahren ein Interview gegeben hat. Und MANNdat hält häusliche Gewalt ganz sicher nicht für einen "feministischen Mythos", sondern fordert ein wesentlich engagierteres Angehen dieses Problems als bisher – nämlich bei Opfern beiderlei Geschlechts.

Das Selbstbewusstsein mancher Menschen, wild zusammengesponnenes Zeug zu veröffentlichen, ist bemerkenswert.

Dabei werden seit einiger Zeit auch Feministinnen von Social Justice Warriors unter Beschuss genommen. Zu ihnen gehört Germaine Greer, eine der international einflussreichsten Feministinnen seit den siebziger Jahren. Wie der britische Telegraph berichtet, gibt es eine von über 2600 Unterschriften gestützte Online-Petition dagegen, dass Greer einen Vortrag an der Universität Cardiff hält, weil sie "problematische" Ansichten bezüglich Transgender-Personen vertrete:

These "problematic" views include remarks of Greer’s where she said that transgender women seem "like ghastly parodies" to natural-born females; that they can’t be real women because "they don’t know what it’s like to have a smelly vagina"; and that being a transgender woman was "a delusion".


Erfreulicherweise berichtet der Telegraph auch, was Greer so von Männern hält:

Nobody in our time has written more speciously and yet more influentially about relations between men and women. The author of The Female Eunuch, who wrote "Men are the enemy. They know it – at least, they know there is a sex war on, an unusually cold one," also declared that women had to be at war with men because a strain of repressive violence ran through the very essence of male sexuality.

"The male perversion of violence is an essential condition of the degradation of women," she tried to explain. "The penis is conceived as a weapon and its action upon women is understood to be somehow destructive and hurtful."

Ludicrous though it may now appear, such nutty-slack balderdash engendered an entire canon of feminist scholarship and opinion-making from 1970 onwards.


(Umschnitt zu Emma Watson, die vor den Vereinten Nationen mit großen Augen berichtet, sie habe sich umgehört und erschüttert festgestellt, dass Feminismus oft mit Männerhass verwechselt werde ...)

Die geschilderte Dämonisierung der männlichen Sexualität schwappt bis heute beispielsweise in Artikel der Fantifa gegen Pick-up-Artists. Und auch was die Feindseligkeit gegen Transgender-Personen angeht, steht Germaine Greer nicht allein. Dies stellte sich aktuell heraus, als das Magazin "Glamour" durchblicken ließ, die prominente Persönlichkeit Caitlyn Jenner, die früher als Mann lebte und jetzt als Frau, in einigen Tagen zur Frau des Jahres 2015 zu küren. Augenblicklich gingen Publizistinnen auf die Barrikaden.

Immerhin hat eine weitere international bekannte Feministin, Gloria Steinem, jetzt herausgefunden, warum der Feminismus einen so schlechten Ruf hat ...

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