Samstag, November 14, 2015

Vermischtes vom 14. November 2015

Zunächst mal: Es gibt meines Wissens noch keine ausführlichen männerpolitischen Reaktionen auf den aktuellen Horror in Paris, und das ist auch gut so. Meine grundsätzliche Haltung in diesem Bereich ist seit Jahren bekannt. Ich werde einen Teufel tun und der Strategie der Terroristen entgegenkommen: einen Keil zwischen die muslimische und die nicht-muslimische Bevölkerung in Europa zu treiben, um auf den herbeigesehnten Konflikten weiter ihr mörderisches Süppchen zu kochen. Davon abgesehen gilt meine Aufmerksamkeit momentan vor allem den zahllosen direkt und indirekt Betroffenen dieses Terrors. Es ist also gut möglich, dass es morgen und vielleicht auch am Montag erst einmal keine neuen Blogbeiträge gibt. Man wird sehen.

Die News für heute Morgen hatte ich zum Großteil gestern Abend schon vorbereitet. Damit geht es jetzt in der üblichen Form weiter:



1. Bis zum ersten deutschen Genderkongress, der das Wort "Gender" auf Männer ausweiten soll, sind es noch zwei Wochen hin, da steht bereits die nächste männerpolitische Großveranstaltung ins Haus: eine internationale Konferenz zu den Anliegen von Männern, die vom 8. bis zum 10. Juli nächsten Jahres in London stattfindet. Als Sprecher vorgesehen sind unter anderem Erin Pizzey (Mitbegründerin des ersten Frauenhauses und Tabubrecherin in Sachen häuslicher Gewalt gegen Männer), Mike Buchanan (Vorsitzender einer britischen Partei für Männeranliegen), Paul Elam (Begründer von "A Voice for Men"), Janet Bloomfield, Professorin Janice Fiamengo und Karen Straughan (Feminismuskritikerinnen) und viele andere mehr. Anfang Dezember soll sich anhand der Zahl der interessierten Besucher entscheiden, ob die Konferenz in diesem Umfang stattfinden kann. Einer der geplanten Sprecher, Milo Yiannopoulos, merkt an:

The conference is well-timed. Public opinion is shifting quickly against the sort of mean-spirited, fact-free, venomous diatribes of Jezebel bloggers and Guardian columnists and toward compassion and reconciliation between the sexes, as the public becomes better educated about some of the challenges currently facing men in the west.




2. An US-amerikanischen Universitäten entsteht Widerstand gegen die Herrschaft der Social Justice Warriors. Die Journalistin Ashe Show berichtet im Washington Examiner:

While it took so long for students to begin speaking out against the suggestion of a "rape culture" — the answer to which has been creating kangaroo courts to oversee witch hunts against innocent young men — opposition to the current campus protests has been swifter.

Early Friday morning, the editorial board of a Claremont McKenna student newspaper penned an op-ed saying they "are no longer afraid to be voices of dissent" and condemned the school's administrators, protesters and even themselves for the current situation.

A University of Missouri student, Ian Paris, wrote his own op-ed for The College Fix about how he and his friends had until now been "afraid to disagree with other students."

"The University of Missouri police department sent an email urging students to report offensive or hurtful speech — not because it is illegal — but so the Office of Student Conduct could take disciplinary action against these students," Paris wrote. "Several of us are afraid to disagree with other students, who in turn may report us to the authorities so we can be 'dealt with.' Many students have told me they are also afraid to speak out against the protest narrative, afraid they will be called 'racist' and become campus pariahs."

Make no mistake — these protests are not about actual violence or racism, but "microagressions" that have been elevated to the level of violence or racism. As I argued in my column, these students seem to be looking to be part of a movement like that which occurred in the 1950s and 60s, except the problems of those decades do not exist today, and so perceived slights need to be elevated.

The administrators and students who give in to the protesters are seen as heroes and protected, anyone who tries to speak out against their demands and accusations is labeled as racist, sexist or even a "rape apologist." Honest dialogue, reason and logic are all lost in favor of hysteria.


Dem unbenommen machen sich viele auf Twitter unter dem Hashtag #NationalOffendACollegeStudentDay über die Social Justice Warriors lustig. Allum Bokhari berichtet.



3. In Christian Schmidts Blog "Alles Evolution" werden Tom Todds AGENS-Positionen zur Männerpolitik, denen andere Männer kritisch bis ablehnend begegneten, noch einmal zur Diskussion gestellt.



4. Der schwache Aufstiegswille der Frauen betitelt die Frankfurter Allgemeine einen Artikel über eine neue Studie, der zufolge schlechtere Bezahlung von Frauen nicht auf patriarchale Unterdrückung zurückzuführen ist.



5. Dem Bundesforum Männer komplette Untätigkeit vorzuwerfen ist falsch. Diese Untätigkeit gibt es nur, wo starkes Engagement für Männer gefragt wäre. Während das Bundesforum ausrichten lässt, dass man dort an einem Besuch des Genderkongresses Ende November keinerlei Interesse habe, unterstützt man eine Veranstaltung der Business and Professional Women Germany gerne. In einem Tagungsbericht verrät Ferdinand Kriesche, worin hier der besondere Gewinn für Männer bestand:

Kann es in einer "durchgegenderten Welt" im Jahre 2060 noch Sinnlichkeit und Begehren zwischen Männern und Frauen geben? Ja, sagt Xavier Sanchez, und legte den Grundstein dafür mit einer gemeinsamen Beckenbewegungsübung. Der professionelle Burlesque-Tänzer schilderte seine eigenen Erfahrungen als Mann mit einer so sinnlichen Darstellungsform. Die männliche Erotik wird vom Publikum oft noch bewundert, die Darstellung von Sinnlichkeit und Verletzbarkeit jedoch erzeugt oft noch Irritationen. Und doch, so ist Xavier überzeugt, wird Burlesque im Jahr 2060 ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft gefunden haben und als Sinnbild lebendiger und leidenschaftlicher Erotik Männer und Frauen inspirieren.


Aus dieser Perspektive sind wir Männerrechtler mit unseren albernen Problemchen wie häuslicher Gewalt, sexuellem Missbrauch, Genitalverstümmelungen, internationalen Menschenrechtsverletzungen, Selbstmord, Obdachlosigkeit, Kindesentzug, Jungendiskriminierung und dergleichen mehr vermutlich einfach nur nervige Nörgler. Die hunderttausende an Euro staatlicher Finanzierung erscheinen dort in Beckenbewegungsübungen zehnmal sinnvoller angelegt.



6. Der moderne Mann ist ein Fabelwesen findet Milosz Matuschek in der Neuen Zürcher Zeitung und urteilt, dass nicht Feministinnen, Journalisten oder das Bundesforum großen Einfluss auf das tatsächliche Rollenverhalten von Männern haben, sondern die weit überwiegende Mehrheit der Frauen:

Wer das nicht glaubt, besuche am Wochenende eine Bar in jeder beliebigen Grossstadt Westeuropas. Oder er lese Statistiken. So orientieren sich Frauen im Kern immer noch an Männern, die ihnen in Sachen Status, Erfolg oder Körpergrösse überlegen sind. Details sind verhandelbar. Kernkompetenzen nicht. Die Ernährerrolle für den Hausmann zu übernehmen kann sich nur ein Prozent der Frauen vorstellen. Was will die moderne Frau? Offenbar, dass im Spannungsverhältnis der Geschlechter im Grunde alles so bleibt, wie es ist, nur mit mehr Möglichkeiten der Selbstentfaltung für sie.




7. Die kanadische Journalistin Robyn Urback ist stocksauer über die Art, wie eine kanadische TV-Sendung mit dem Wunsch von Männern umgeht, an Universitäten eigene Gruppen für ihre Anliegen bilden zu dürfen.



8. Über die App "Whisper" teilen männliche Vergewaltigungsopfer ihre Erfahrungen.

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