Donnerstag, Januar 28, 2016

Vermischtes vom 28. Januar 2016

1. Der neue Verteidigungsminister Österreichs prüft eine Verlängerung des Wehrdienstes zur Bewältigung der Flüchtlingskrise.



2. Eine angebliche Vergewaltigung in Wuppertal war nur vorgetäuscht. Als Grund für die Falschbeschuldigung nennt die Staatsanwaltschaft "private Probleme" des 16jährigen Mädchens. Gemeinsam mit ihren Komplizinnen investierte die Täterin einen beachtlichen Aufwand:

Das mutmaßliche Opfer und ihre vier Mittäterinnen gingen professionell vor, um die Sexualstraftat vorzutäuschen, schildert Oberstaatsanwalt Wolf-Tilmann Baumert: Das Opfer hat an ihrer Schule chemische Drogen in Tablettenform gekauft, um sich selbst zu betäuben. Mit ihren Freundinnen hat sie sich Verletzungen zugefügt, die auf die Sexualstraftat hinweisen sollten. Auch haben die Täterinnen den Tatort, einen Spielplatz, und die Kleidung des Opfers so präpariert, dass die Ermittler von einer Sexualstraftat ausgehen mussten. Eine der Freundinnen mimte eine Zeugin, die die Polizei rief.


(Die Täterin ist in Wahrheit natürlich kein "Opfer", auch kein "mutmaßliches".)



3. Netzfeministinnen brandmarken es als "unterdrückerisch", wenn jemand Studien zitiert, die Übergewicht in einen Zusammenhang mit Gesundheitsproblemen bringen.



4. "Hillary Clintons männerfeindlicher Feminismus könnte sie 2016 viel kosten" sagt Camille Paglia im eigentlich profeministischen Magazin "Salon" voraus. Grundlage für diese Analyse sind Artikel wie dieser über die Vorwahlen im US-Bundesstaat Iowa. Zwischenschlagzeilen fassen die Stimmung in der Bevölkerung zusammen:

Iowa men like Sanders a lot. They dislike Clinton even more.


Iowa women favor Clinton, but not as much as Iowa men dislike her.




5. In Kolumbien soll es zu feministischen Ausschreitungen gekommen sein, die ein Mesnchenleben gefährdeten:

On January 13th, at 6:30 p.m., a group of hooded people threw a lethal device known as a papa explosiva (explosive potato) at the central administration building. Later, they distributed newsletters and spray-painted slogans, identifying themselves as Tejido Rebelde (Rebel Tissue/Fabric) and calling for feminist self-defense. The bomb exploded inside the office of the Vice-president of Investigation, and the blast wave seriously injured Sandra Juliana Toro, former director of the International Relations Office, a public servant who has enabled hundreds of university students to study on foreign campuses. Sandra Juliana was admitted to the Clínica de Occidente medical center with allegedly permanent ear injuries. Luckily, just minutes before the explosion, another woman had left the office. It is therefore just a coincidence that we are not lamenting the death or mutilation of another member of the university community.




6. Auf Spiegel-Online nimmt Quentin Tarantino zu dem Vorwurf Stellung, sein neuer Film sei frauenfeindlich, weil darin einer weiblichen Figur statt wie gewohnt nur Männern Gewalt angetan wird:

Natürlich ist Daisy der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Wenn Kurt Russells Charakter, der Kopfgeldjäger John Ruth, sie zu Beginn einfach erschossen hätte, wäre das ganze Szenario gar nicht entstanden. Das Ding ist: Ich hätte auch einen 150 Kilo schweren Kerl an Ruth ketten können, und alle hätten ihm dasselbe angetan, was Daisy erleiden muss. Aber indem ich eine Frau nehme, eine zierliche wie Jennifer noch dazu, wird es komplizierter, verstörender. Es verändert den Blick des Publikums. Wenn ein großer Kerl eins mit dem Pistolengriff über die Rübe bekommt, lachen Sie. Aber wenn das gleiche einer Frau angetan wird… Das ist es, was ich mit dem Genre-Kino mache: Ich erzähle Ihnen Geschichten, die Sie schon tausendmal gehört haben, und dann verkompliziere ich sie mit Aspekten wie Rassismus oder Gender.




7. Die Süddeutsche Zeitung beschäftigt sich damit, warum es bei gezielt gestreuten Gerüchte gegen Flüchtlinge oft um Vergewaltigungen geht:

Sie kommen auf, wenn ein Thema relevant ist oder etwas bedrohlich wirkt, sagt Matthias Kohring, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Mannheim. Gerüchte hätten eine soziale Funktion, mit denen sich eine Gemeinschaft gegen jene abgrenze, die sie als unberechenbar, als Gefahr wahrnimmt. Und das waren und sind meistens Fremde, die in den Gerüchten das angreifen, was für eine Gesellschaft am schützenswertesten ist: Kinder und Frauen. Deshalb könnten Geschichten über Vergewaltigungen so groß werden und Leute auf die Straße bringen.




8. Off-topic: Die Bandbreite der Kräfte, die vor Flüchtlingen in Europa Ängste schüren wollen, ist relativ groß. Russland möchte mit Falschmeldungen zeigen, dass die Einwanderungsgesellschaft des "dekadenten Westens" nicht funktioniere – und dazu beitragen, dass es tatsächlich dazu kommt. Den Islamischen Staat stört die westliche Willkommenskultur bei dem Versuch, westliche Muslime und Nicht-Muslime auseinanderzubomben, um daraufhin die nach dieser Spaltung angefeindeten Muslime auf seine Seite zu ziehen. Die Rechtsradikalen freuen sich über die Zuwanderer ohnehin nicht so arg. Dabei werden die Versuche, Stimmung zu schüren, immer verantwortungsloser. Aktuelles Beispiel ist eine Falschmeldung über eine Terrordrohung in Mainz, Köln und Hamburg, die für einige Verunsicherung gesorgt hat.

Ebenfalls off-topic: Die Frankfurter Allgemeine berichtet von immer aggressiveren Anschlägen auf die AfD, bei denen auch Verletzte in Kauf genommen werden.

Und zuletzt: Mein Beitrag von gestern, "Ist Angela Merkel schlimmer als Hitler?", hat es in die - nicht mehr von einer Feministin geführte - Rubrik "6 vor 9" des BILDblogs geschafft.

kostenloser Counter