Mittwoch, Februar 24, 2016

Vermischtes vom 24. Februar 2016

1. In dem Artikel Ganz ohne meine Tochter berichtet Österreichs "Presse" über einen ausgegrenzten Vater:

Seit 2012 führt Andreas Z. einen Obsorgestreit um seine 7-jährige Tochter. Doch das Gericht entscheidet nicht. Das letzte Lebenszeichen von Melanie gab es im August.




2. Das linke Blog The Daily Beast berichtet über die Bewegung gegen Genitalverstümmelung bei Männern und über die Debatte, ob man die Vorhaut medizinisch wiederherstellen kann.



3. Währenddessen passiert genau das, was Männerrechtler wie ich seit Jahren vorhersagen: Die Akzeptanz von Genitalverstümmelung bei Jungen wird dafür verwendet, auch Beschneidung bei Mädchen als legitimen Eingriff zu bewerben. Aktuell argumentieren zwei Gynäkologen, dass Formen von weiblicher Genitalbeschneidung, die der Beschneidung von Männern gleichkommen, legalisiert werden sollten. Über die entstandene Debatte berichten die britische Daily Mail und der deutsche Tagesspiegel, wobei das deutsche Blatt den Teil der Debatte, der mit der Genitalverstümmelung von Jungen zu tun hat, konsequent ausblendet.



4. Die Hilfsorganisation Survivors UK, die sich männlicher Vergewaltigungsopfer annimmt, wird vom Bürgermeister Londons mit 78.000 Pfund bezuschusst.



5. "Jackie", die bis heute anonyme Studentin, die mit der Falschbeschuldigung einer Studentenverbindung wegen sexueller Gewalt für einen weltweit wahrgenommenen Skandal sorgte, muss jetzt vor Gericht erscheinen. "Jackie" hatte die Kooperation mit den Ermittlungsbehörden bislang verweigert.



6. Während die Männerrechtsbewegung einerseits Meinungsfreiheit als zentralen Wert vor sich her trägt, kommt es auch in unserer Bewegung zu massiven Angriffen, wenn ein maskulsitischer Blogger Ansichten äußert, die anderen Männerrechtlern so überhaupt nicht in den Kram passen. Nein, ich spreche weder von der Frage, ob man sich als maskulistischer Blogger bei einer Feministin öffentlich entschuldigen darf, noch davon, ob man die Blogger-Community dafür kritisieren darf, sich zuwenig an politischen Aktionen zu beteiligen, die über das reine Schreiben hinausgehen. Sondern ich spreche von dem maskulistischen Shitstorm, den Paul Elam, verantwortlich für die männerpolitische Website A Voice for Man, gestern erntete, nachdem er die Equity-Feministin Christina Hoff Sommers kritisierte. Elam erhielt daraufhin eine Reihe feindseliger Attacken bis hin zu der Forderung, er solle zurücktreten und die Kontrolle an Menschen abgeben, die Sommers als Verbündete würdigten. Auf diese Angriffe antwortet jetzt die Männerrechtlerin und Antifeministin Donna White.



7. Natürlich hat die feministische Bewegung mit Meinungsfreiheit ein noch viel größeres Problem. Dort debattiert man sogar Fragen wie, ob Männer wenigstens den Mund aufmachen dürfen, um den Feminismus zu unterstützen. Nein, findet Liz Wardach:

Feminism is about space for women, plain and simple. Feminists are used to not being taken seriously by the patriarchy, and I find that a man who uses his male privilege to speak on behalf of women is no better than someone who actively oppresses women. (...) A man should never voice actively in feminist advocacy, but he can aid the feminist cause.


Wir sollten das ein für allemal festhalten: "Ein Mann, der sich für Frauen ausspricht, ist nicht besser als ein Mann, der Frauen unterdrückt." Und: "Ein Mann sollte niemals aktiv für den Feminismus eintreten." So lautet der feministische Wunsch. Ist es denn so schwer, ihn zu erfüllen?



8. Noch schlimmer sind natürlich Leute, die den Feminismus kritisieren. In der Huffington Post verzweifelt Jenna Hansen darüber, dass es immer mehr werden:

It seems these days, not only do women struggle with self-identifying as a feminist (I'm a feminist but...), but there are legions of anti-feminists. A quick interweb search soured my stomach, as Tumblr is rife with anti-feminist sites and anti-feminist memes could be found everywhere. There are so many gross misogynist groups and pages upon pages dedicated to hating on women. To back me up, I recall a gem of a zine, "The F-Word," by Melody Berger: tongue-in-cheek-titled to play off the idea of feminism being a bad word. Yet, Berger's feminist zine was published a decade ago and it seems that in 2016 more people are flat out refusing to be called feminists. Meryl Streep does not want to be mixed up with feminism, instead she says she is a humanist, "for nice, easy balance."


Lasst mich rekapitulieren: Kritik am Feminismus ist also gleichbedeutend mit Frauenhass – das heißt Meryl Streep & Co. hassen Frauen? Das dürfte kaum jemand ernsthaft glauben. Die "Frauenhass"-Keule für Feminismuskritik zieht längst nur noch im feministischen Lager selbst. Wenn man aber nur noch solche Keulen zur Abwehr übrig hat, dann ist es kein Wunder, wenn man sich bald von "Legionen" politischer Gegner umzingelt sieht.

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