Samstag, Mai 14, 2016

Vermischtes vom 14. Mai 2016

1. Spiegel-Online berichtet über die Junge Alternative (JA), die Jugendorganisation der AfD, und kommt dabei auch auf deren geschlechterpolitische Vorstellungen zu sprechen:

Das Fach Genderstudies will die JA gleich ganz abschaffen, weil es sich dabei um eine "Ideologie" und "Pseudowissenschaft" handele. Deshalb lehnt man auch die "Schaffung von Unisextoiletten in öffentlichen Gebäuden" strikt ab.

Auch in Fragen der Gleichberechtigung betreibt die JA-Berlin Politik, die manch einer für "rückwärtsgewandt" hält. Sie ist gegen Frauenquoten im öffentlichen Dienst und kritisiert geschlechtergerechte Sprache.


Allerdings gibt es bei den Forderungen auch Überschneidungen mit der Angstmache des radikalen Feminismus:

Man könne zum Beispiel massenweise Pfefferspray an Frauen verteilen.
In Zeiten, in denen es "für ganz viele Frauen extrem schlimm" ist, "einfach schon auf die Straße zu gehen" (Anne Wizorek), erscheint das vielen vermutlich ohnehin als überfällig.



2. "An die Brust fassen ist Körperverletzung" findet Alice Schwarzer, die gerade von etlichen Medien hofiert wird, Reklame für ihr neues Buch machen zu dürfen. (Auf Amazon erfährt man: Wer Alice Schwarzers Buch kauft, kauft auch Akif Pirinccis "Umvolkung: Wie die Deutschen still und leise ausgetauscht werden" oder Thilo Sarrazins "Wunschdenken". Wer den von Schwarzer geprägten Feminismus noch für links hält, dem ist nicht mehr zu helfen.)



3. Braucht die Welt Emojis von berufstätigen Frauen?



4. In dem Artikel Wegen Gender-Wahn: Warum Sie jetzt am Steuer Ihr Handy halten dürfen berichtet der FOCUS über ein Gerichtsurteil, das schon in mehreren Blogs Thema war.



5. Neun männliche Lehrer im US-Bundesstaat Pennsylvania verklagen ihre Schule wegen Gehaltsdiskriminierung.



6. Die Post. Einer meiner Leser weist mich auf eine aktuelle Mitteilung des Verfassungsschutzes hin, wo es heißt:

In Deutschland habe es "zwei dschihadistisch motivierte Gewalttaten durch Jugendliche innerhalb weniger Wochen" gegeben. Ende Februar hatte eine 15-jährige mutmaßliche Islamistin am Hauptbahnhof von Hannover einen Polizisten mit einem Messer schwer verletzt. (...) Rund 40 Minderjährige sind nach Angaben des Verfassungsschutzes in den vergangenen Jahren aus Deutschland nach Syrien und in den Irak gereist, um sich der Dschihadistenmiliz IS oder anderen islamistischen Gruppierungen anzuschließen. Bei etwa der Hälfte dieser "aus eigener islamistischer Motivation" ausgereisten Jugendlichen handele es sich um Mädchen, teilte der Verfassungsschutz mit.


Mein Leser kommentiert:

Würde mich mal interessieren, wie Alice Schwarzer dem Volk diese Zahlen erklären würde – nachdem "der" Islam ihrer unfehlbaren Meinung nach junge Männer ja auschließlich zu Tätern, junge Frauen hingegen ausschließlich zu duldsamen Opfern erziehen soll.


Einer meiner Schweizer Leser schreibt mir (diese Mail habe ich auf bessere Lesbarkeit hin gestrafft und gekürzt):

Seit geraumer Zeit lese ich ihren Blog, und möchte Ihnen für das Zitat von Nikita Coulombe (Eintrag vom 13.Mai) danken.

Der Punkt "at any point I can accuse any man of saying something sexist or touching me in an inappropriate way and he could lose his job and family. He is guilty until proven innocent. Even if he’s found innocent, I would face no repercussions." trifft dermassen auf mein Erlebtes zu; wobei der Vorwurf seinerzeit ein anderer war.

In der zweiten Woche meines ersten Semesters an der Hochschule für Wirtschaft Luzern landete ich in der Notaufnahme und danach eine Woche auf der chirurgischen Station. Die damals zuständige Studiengangleiterin weigerte sich trotz Arztzeugnissen von Notfall- und des Stationsarztes, mir ein durch den Krankenhausaufenhalt verpasstes Anwesenheitstestat zu erlassen. (Im Folgesemester wurde einer StudentIN von der selben Studiengangleiterin ein Anwesenheitstestat erlassen, da jene einen Migräneschub hatte ...) Somit war ich einer derjenigen Studenten, der 2005 vollkommen freiwillig im neuen Bachelor-Programm repetierte.

Dort traf ich auf eine Mitstudentin, die alles bekämpfte, das nicht ihrem Ideal entsprach. Und ich mit Bauch, Brille, Erfahrung aus dem Leben (Arbeitslosigkeit vor dem Studium) und der als Repetent nicht "den gleichen Aufwand" im Studium hatte, war bevorzugtes Ziel. Sie startete ein massives Mobbing, welches am Ende im Vorwurf "ich wolle den Studentenjahrgang ermorden" gipfelte. Bequemerweise machte Fräulein diese Anschuldigung im GENDEROFFICE (dessen Vorsitzende: die oben erwähnte Studiengangleiterin), da sie "nicht wüsste, wie man in so einer Situation reagieren solle". Es kam, wie es kommen musste: Ich konnte meine Unschuld beweisen, die Mitstudentin verstrickte sich während ihrer Aussage vor dem Konvent (Die Sache ging nie zur Polizei! Heute würde ich mich selber anzeigen – nur damit es eine offizielle Akte gibt) in Widersprüchen. Am Ende der Geschichte: Sie war der Lüge überführt, ich erwiesen unschuldig, und ich wurde über über das Genderoffice zwangsexmatrikuliert (= lebenslang keine Zulassung mehr für Einrichtungen der tertiären Bildungsstufe). Begründung: "als Schutzmassnahme, da die Studentin sich vor einer Racheaktion fürchte".

Diese Begründung führte dazu, dass ich die damalige Wohnregion verlassen musste. Eine Frau fürchtet sich vor einem Mann, der sein Studium deswegen beenden musste. "Was, wenn doch was dran ist ..." Das Mobbing vom Studium hat mir psychisch so zugesetzt, dass ich mit sogenannten "psychosomatischen Erkrankungen" regelmässig erkrankte. Der Körper wollte nicht mehr gesunden. Diese Krankheitsausfälle führten dann auch zum Jobverlust des neuen "Notfalljobs", einer 3,5 stündigen Operation, da das betroffene Organ (Dickdarm) nicht mehr abheilte und zu Schwierigkeiten beim "Regionalen Arbeits Vermittlungszentrum" (RAV).

Denn niemand wollte glauben, was im Studium abgelaufen ist. Also machte das RAV Druck, weil es davon ausging, ich hätte versagt und wolle mich mit einer Schutzbehauptung rehabilitieren. Dieser Druck (am Tag nach der Operation hätte ich eine Beschäftigungsmaßnahme anfangen müssen, ich lag aber noch von Schmerzmitteln bedröhnt am Tropf hängend im Krankenhausbett) führte zum psychischen Zusammenbruch. Ich bin seit 2010 offiziell zu 100% arbeitsunfähig. Die Diagnosen lesen sich sehr unterschiedlich. Einig sind die sich bei den Symptomen: Depressionen, posttraumatische Belastungsstörung, burnout-ähnliche Symptome - je nach Begutachter. Trotzdem nennt kein einziger der zahlreichen Gutachten das, was im Studium passiert ist, als möglichen Auslöser. (Posttraumatische Belastungsstörung ohne Trauma?) Zwei Gutachter unterstellten sogar, ich hätte alles erfunden, da "so etwas nicht möglich wäre, da StudiengangleiterInnen vernünftige, intelligente Personen sind, und dies auch für Studentinnen zutreffe".

So stehe ich heute, mit 38, da: berufsunfähig, kein Amt nimmt mich ernst, kein Arzt – und als letzte Demütigung musste ich sogar wieder zu meinen Eltern ziehen, da jene ein Eigentumshaus besitzen. Wirtschaftlich gescheitert worden, sozial verängstigt (ich hatte zwischenzeitlich zwei Beziehungen zu Frauen, beide scheiterten daran, dass ich meinen Freundinnen nie voll vertrauen konnte), körperlich stark angeschlagen.

All die Jahre habe ich mich gefragt, warum solche Vorkommnisse nicht öffentlich behandelt werden. Denn leider weiss ich, dass ich nicht der Einzige war, der diese Art "Behandlung" an der Hochschule Luzern erfahren musste. Nach meiner Zwangs-Exmatrikulation leistete ich meine letzten Tage Militärdienst; in jenem Dienst traf ich sehr viele ehemalige Mitstudenten, die die ähnliches zu berichten wussten. Anfang 2016 fand ich über Zufall die WDR-Doku über MANNdat und dadurch dann Ihre Seite.

Ich wünschte solche Bewegungen hätte es damals während dem Studium gegeben; auch hier in der Schweiz. Sollte es diese Bewegungen hier geben, ist sie sehr unsichtbar und nicht auffindbar.

Ich war mein ganzes Leben lang für eine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Seit der Zerstörung meines Lebens durch den "FemiNazismus" vertrete ich eine abgewandelte Idee: "gleiche Rechte - aber NUR, SOLANGE die Frauen die gleichen Pflichten tragen müssen." Denn leider wollen heutige Feministinnen nicht mehr die Gleichstellung, sondern die Bevorzugung der Frau. Und das ist indiskutabel – denn auch umgekehrter Sexismus ist letztendlich nur Sexismus.

Ich danke Ihnen für Ihre Arbeit.

Eine Frage: Kennen Sie in der Nord-Schweiz eine Art Selbsthilfegruppe/Organisation für Opfer des "Feminazismus"? Das Studium liegt zwar zehn Jahre zurück, aber es ist eine offene Wunde, und kein Psychiater/Psychologe nimmt mich ernst (die -innen schon mal gar nicht). Wenn es eine Chance gibt, will ich diese nutzen; denn ich will endlich wieder LEBEN und nicht nur Überleben. Und das geht nur, wenn ich diese Wunde schliessen und vergessen kann.


Ich kenne selbst keine solche Anlaufstelle. Schon wenn man nach einer Selbsthilfeorganisation für Opfer des Feminazismus fragt, wird man vermutlich als "polemisch" abgewertet und ausgegrenzt. Sollte jemand meiner Schweizer Leser eine solche Selbsthilfegruppe kennen, bitte ich um eine Info an mich.

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