Dienstag, Dezember 05, 2017

Frauen stocksauer, weil Facebook gegen Hate Speech einschreitet – News vom 5. Dezember 2017

1. Kaum macht Facebook ernst gegen Online-Attacken, bekommen Frauen, die ihre EIGENE Hate Speech absolut okay finden, aber für die Gegenseite Zensur fordern, ihre eigene Medizin verabreicht. Und sie schmeckt ihnen ganz und gar nicht.

Auch das linke US-Blog The Daily Beast empört sich inzwischen darüber, dass Frauen für einen gewissen Zeitraum bei Facebook gesperrt wurden, nachdem sie zum Beispiel Männer als "Abschaum" bezeichnet hatten:

Als die Komikerin Marcia Belsky im Oktober sarkastisch auf den Facebook-Post eines Freundes antwortete: "Männer sind Abschaum", hatte sie nie damit gerechnet, 30 Tage lang von der Plattform verbannt zu werden.

Das war genau das, was passiert ist.

Belsky war schockiert über die Strenge der Bestrafung, wenn man ihre relativ harmlose Bemerkung bedenkt, und sprach sofort mit ihren weiblichen Freunden über diese Tortur. Ihre Freundinnen konnten ihr Leiden nachempfinden.

Unmittelbar nach der #MeToo-Bewegung haben unzählige Frauen auf Facebook ihre Frustration und Enttäuschung über Männer ausgedrückt und wurden umgehend zum Schweigen gebracht, also für einen Zeitraum von einem bis zu sieben Tagen von der Plattform verbannt.

(...) "Ich persönlich postete 'Männer sind Abschaum' im November und ich erhielt eine siebentägige Sperre. Sie läuft immer noch. Noch zwei Tage und 23 Stunden", sagte die Komikerin Alison Klemp.

(...) Ende November, nachdem das Problem in einer privaten Facebook-Gruppe von fast 500 weiblichen Komödiantinnen angesprochen wurde, verpflichteten sich Frauen, am 24. November eine Variation von "Männer sind Abschaum" auf Facebook zu posten, um einen Protest zu inszenieren. Fast alle Frauen, die das Versprechen gehalten haben, wurden gesperrt.

"Es war nicht der beste Protest, weil er offensichtlich nicht funktioniert hat", sagte Klemp. Avery sagte, dass sie immer noch unter den Folgen leidet, nachdem sie an diesem Tag "Männer sind Müll" gepostet hatte.

(...) Ein Facebook-Sprecher, der um einen Kommentar gebeten wurde, erklärte, dass das Unternehmen hart daran arbeite, alle Probleme im Zusammenhang mit Belästigungen auf der Plattform zu beheben, und dass alle Beiträge, die gegen die Community-Standards verstoßen, entfernt werden.

Auf die Frage, warum eine Äußerung wie "Männer sind Abschaum" gegen Gemeinschaftsstandards verstoße, sagte der Facebook-Sprecher, dass die Äußerung eine Drohung und Hassrede gegenüber einer geschützten Gruppe sei und daher zu Recht von der Seite genommen würde.

Wie ProPublica in einer Untersuchung im Juni offenbarte, werden weiße Männer von der Plattform als geschützte Gruppe aufgeführt.


Wow. Facebook dürfte damit die international einzige Plattform sein, auf der man keinen Hass gegen weiße Männer auskübeln darf. Im Rest der westlichen Welt gilt: Jede noch so kleine und konstruierte Minderheit ist geschützt – aber weiße Männer sind Freiwild, und Anfeindungen gegen diese Gruppe sind ein Ausweis dafür, wie cool und fortschrittlich man ist. Von Jakob Augstein bis Lalon Sander überschlagen sich Publizisten auch hierzulande in einer bizarren Olympiade, wer am besten politisch korrekte Menschenfeindlichkeit speien kann. Völlig klar, dass da viele Frauen mit Regeln, bei denen Hautfarbe und Geschlecht der angegriffenen Person keine Rolle spielt, nicht mehr klar kommen.

Ein Problem bei der Art und Weise, wie Facebook-Moderatoren derzeit Beiträge überprüfen, ist, dass viele "problematische" Beiträge isoliert betrachtet werden, ohne Kontext – aus Gründen der Privatsphäre. Facebook-Moderatoren sind auch nicht in der Lage, persönliche oder demographische Informationen über denjenigen einzusehen, der das strittige Posting erstellt hatte. Das bedeutet, dass sie manchmal nicht wissen, ob ein Inhalt von einer schwarzen queeren Frau oder einem weißen heterosexuellen Mann gepostet wurde.


Und diese Unterscheidung ist offenbar wichtig, wenn man beurteilt, ob bei Hate Speech eingegriffen werden soll oder nicht.

Bislang war ironische Männerfeindlichkeit ein beliebter Weg für Frauen, mit dem Leben in einer Welt fertig zu werden, in der sie häufigem Missbrauch durch mächtige Männer ausgesetzt sind. Doch wenn eine Frau deshalb auf Facebook poltert, dass sie "Männer einsperren und ihre männlichen Tränen melken will", könnte sie schnell den Zugang zu ihrem Konto verlieren.


Tja, bislang war ironische Frauenfeindlichkeit auch ein beliebter Weg für Männer, mit Gängelungen durch Frauen fertig zu werden. Und auch das wird den Facebook-Regeln zufolge sanktioniert. Aber, so argumentiert der Daily-Beast-Artikel, Männer haben eine Sperrung natürlich verdient, Frauen nicht.

Der Sprecher von Facebook betonte, dass die Seite an einer Lösung für dieses Problem arbeite, und das Unternehmen plane, nach Wegen zu suchen, wie es seine Richtlinien differenzierter anwenden könne. Für die Zukunft hoffe man, die Geschichte der Unterdrückung von verschiedenen Geschlechtern und Ethnien usw. bei der Überprüfung von Beiträgen zu berücksichtigen. Der Sprecher betonte aber, dass Facebook eine globale Plattform ist.


Ah. Wer wegen seiner ethnischen oder Geschlechtszugehörigkeit bei der Unterdrückungsolympiade vorne liegt, darf also auf Facebook demnächst weiterhetzen? So als ausgleichende Gerechtigkeit über die Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg?

Avery sagte, dass das Posten auf Facebook, egal zu welchem Thema, sich anfühle, als würde man über ein Minenfeld laufen.

"Ich bekomme kalte Füße, wenn ich Sachen poste, vor allem, wenn ich versuche, etwas zu teilen, auf das ich aufmerksam machen möchte. weil ich das Gefühl habe, dass ich dann irgendwie in Schwierigkeiten gerate", sagte sie. "Irgendetwas zu teilen ist nervenaufreibend geworden. Das geht so: "Was ist okay? Was ist nicht in Ordnung? Was wird dieses Mal die Grenze überschreiten? Es macht mich verrückt, als ob Facebook uns gezielt irre machen wollte."


Oooooh! Die Damen sind verUNsichert und wissen nicht mehr, was sie noch SAGEN dürfen, ohne eine unklare Grenze zu überschreiten?? Ja, verdammt nochmal, dann lest euch gefälligst ein paar feministische Standpauken durch, die verunsicherten Männern anlässlich der MeToo-Kampagne gehalten wurden, weil diese Männer nicht mehr wissen, was sie noch tun und sagen dürfen und was nicht, weshalb SIE sich wie in einem Minenfeld fühlten. Übertragt diese Strafpredigten dann auf euch selbst und eure Situation bei Facebook. Ja, sorry, in ein paar von euch bekommt man Empathie offenbar nur mit dem Holzhammer rein.

"Social Media ist die Art und Weise, wie wir kommunizieren. Frauen daran zu hindern, sich auf diesem Weg auszudrücken, ist eine Einschüchterungstaktik", sagt Meredith, eine Social-Media-Strategin, deren Freundinnen auf Facebook gesperrt wurden. (...) "Wie sonst können wir auf das, was vor sich geht, authentisch reagieren?" fragte Avery. "Facebook bringt Frauen total zum Schweigen."




2. Der Alpha-Blogger Fefe kommentiert die Missbrauchsvorwürfe gegen den New Yorker Stardirigenten James Levine.



3.
Seit 1949 erhält in Finnland jede schwangere Frau vom Staat ein Familien-Startpaket mit Babykleidung, Toilettenartikeln und Spielzeug. Das "Mutterschaftspaket" ist ein Renner und wird sogar international kopiert. Doch nun fragt man sich in Finnland bange: Diskriminiert seine Bezeichnung die Väter?


Die Neue Zürcher Zeitung berichtet.



4.
Der kleine Saal viertelvoll, dreiviertelleer. Auf dem Podium sechs Frauen, Abolitionistinnen, die ein Ziel haben: Prostitution abschaffen. Oder, noch besser, die Prostituierten vertreiben. Zumindest aus dem schönen, moralisch sauberen Deutschland. Und ihre Kunden, die Männer, bestrafen. In den Augen der Abolitionistinnen sind Männer nichts als eklige, schwitzende Monster. Ihr Sperma ungefähr so gefährlich wie Atommüll. Es sei denn, es wird aus Liebe in die Frau vergossen, mit der man eine liebevolle feste Beziehung führen möchte. Oder zumindest in eine Frau, die nicht dafür bezahlt wird.

In den ersten drei Reihen Fans, die sich offenbar untereinander kennen, zur selben Zeit und auf die selbe Weise lachen, buh rufen oder klatschen.


Hier geht es weiter mit dem Beitrag auf der Website der Escort-Agentur Hetaera. Diese Verlinkung stellt natürlich keine Empfehlung der Agentur an, die ich nicht kenne, wiewohl ich nach diesem Text eine grundsätzliche Sympathie für diesen Service (und Sex-Arbeiterinnen im Allgemeinen) nicht leugnen möchte.



5. Die nordirische Polizei tweetete dieses Wochenende, man solle niemanden mehr unter dem Mistelzweig küssen, weil das eine Vergewaltigung darstelle. Viele reagierten auf diesen Tweet nicht sonderlich begeistert. (Auch die Daily Mail berichtet.)



6. Aber nicht nur der Mistelzweig ist verdächtig. Feministinnen beklagen generell, wie sehr Weihnachten zur Rape Culture beitrage:

Feministinnen sind sich einig, dass die ersten Dinge, die verschwinden müssen, die erniedrigenden Weihnachtslieder sind. Laut Anita Sarkeesian, Autorin von "Five Creepy And/Or Sexist Songs" auf der Feminist Frequency Website, steht "Baby, It's Cold Outside" ganz oben auf der Liste der problematischen Songs.

"Gelegentlich als Christmas-Date-Rape-Song bezeichnet, wurde dieses Duett 1936 von Frank Loesser geschrieben," sagte sie. Sarkeesian interpretiert es so, dass der männliche Besucher im Lied die Abwehrkräfte der Frau durch langsamen und anhaltenden Druck senkt, indem er sich weigert, ihre Beharrlichkeit beim Verlassen seiner Wohnung zu akzeptieren. "Er könnte sie sogar unter Drogen gesetzt haben."

Vergewaltigungsdrogen im Jahr 1936?

"Diese Texte sind ein perfektes Beispiel dafür, wie Männer Frauen zu Erfahrungen drängen, die sie nicht wollen, für die sie nicht bereit sind oder für die sie sich nicht interessieren. Songs wie diese normalisieren dieses problematische männliche Verhalten, ein Verhalten, das dazu beiträgt, die Rape Culture im Allgemeinen aufrechtzuerhalten."

Auf der Liste der Verdächtigen steht auch "All I Want For Christmas Is You". Wieder durchschaut die adleräugige Sarkeesian die angebotene Romanze und bietet an, das Denken der geschilderten Frau zu übernehmen.

"Oberflächlich betrachtet mag es süß und romantisch klingen, aber es gibt eine böse kleine Botschaft, die in diese Texten eingebettet ist", schrieb sie. "Es ist der ermüdende alte Alles-was-Frauen-brauchen-ist-ein-Mann-Mythos."

(...) Auch der Weihnachtsmann entkommt der geplanten feministischen Säuberung anstößiger Weihnachtstraditionen nicht. Nachdem Generationen von Kindern liebevolle Erinnerungen an Männer haben, die sich bereit erklärten, den Weihnachtsmann zu spielen, ist es für Feministinnen klar, dass ein solches Verhalten verdächtig ist.

Laut Lana Price von People Informer, "können wir gemeinsam die weihnachtliche Rape Culture aufhalten."

"Indem wir unsere kleinen Mädchen mitnehmen, um den Weihnachtsmann zu besuchen, bringen wir ihnen bei, dass sie Männer nach dem fragen müssen, was sie wollen und brauchen. Es fördert auch die Rape Culture und Frauenfeindlichkeit, ihnen zu sagen, dass sie auf dem Schoß eines Mannes sitzen müssen, um das zu bekommen, was sie möchten. Wollen wir wirklich, dass sich die nächste Generation starker, unabhängiger Frauen vor den Füßen der Männer verbeugt? Feministinnen und Gleichstellungsbeauftragte sind gleichermaßen empört. Das ist viel zu lange so geblieben, ohne dass jemand seine Stimme erhoben hat. Ich bitte Sie, diesen Beitrag mit Ihrer Familie und Ihren Freunden zu teilen, um das Bewusstsein zu schärfen und Weihnachten für Frauen zurückzuerobern."


Und falls Sie über derartige Überspanntheiten kichern – vergessen Sie nicht, dass Anita Sarkeesian mit ähnlicher Kritik an Videospielen über 150.000 Dollar an Spenden eingestrichen hat. Für derartige Interpretationen gibt es einen immensen Markt.

Ich wünsche allen Lesern trotz der Rape Culture einen frohen Advent.

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