Samstag, Dezember 02, 2017

Sexuelle Belästigung: Sozialdemokraten fordern Umkehr der Beweislast – News vom 2. Dezember 2017

1. Aus den Reihen der Schweizer Sozialdemokraten wird eine Umkehr der Beweislast bei Vorwürfen sexueller Belästigung gefordert. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet darüber:

Es würde reichen, dass [die betreffende Person] die Übergriffe "glaubhaft" machen kann. Es läge neu am mutmasslichen Täter, seine Unschuld zu beweisen. Das Gleichstellungsgesetz sieht eine solche Beweislasterleichterung bereits für andere Formen der Diskriminierung vor, etwa beim Lohn oder bei (Nicht-)Beförderungen. Dass sexuelle Belästigung nicht dazu gehört, ist aus Sicht von Reynard "beunruhigend". In seinem Vorstoss zitiert er eine Umfrage des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) aus dem Jahr 2007, laut der 18 Prozent der Beschäftigten bereits sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt haben. Und gemäss einer Studie der Universität Genf endeten Klagen wegen Belästigung in über 80 Prozent der Fälle zuungunsten der Klagenden. "Der Hauptgrund dafür ist die Schwierigkeit, die fraglichen Machenschaften zu beweisen", betont Reynard. Und er weist darauf hin, dass Frankreich oder Deutschland die Umkehr der Beweislast bereits vollzogen hätten.

(...) Schärer glaubt nicht, dass jemand eine andere Person leichtfertig der sexuellen Belästigung bezichtigt. "Es ist ein sehr schambehaftetes Thema – man erfindet normalerweise nicht solche Geschichten, nur um jemandem eins auszuwischen."




2. Währendessen ist selbst die feministisch geprägte Frankfurter Rundschau besorgt, was das aktuelle Erodieren der Unschuldsvermutung angeht: Entlastung von Sexismusvorwürfen ist so gut wie unmöglich.



3. Christian Schmidt lädt ein zur Diskussion über einen Artikel im ebenfalls feministischen Guardian: Kann man einen Mann wegen sexueller Belästigung anzeigen, wenn man nach der Tat eine Beziehung mit ihm hatte?



4. Auf den Seiten des Blog-Magazins Fortysomething schildert "Andreas", wie es einem als Mann so geht, wenn man entgegen der gängigen Klischees eher nicht so viel Bock auf Sex hat.



5. Weitere News gibt es heute wieder von "Aranxo" auf Geschlechterallerlei.

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